Einmal die Winterarbeit an einem Vereinsflugzeug (LS4).

Hier ein paar Bilder vom Fortschritt und Abschluss der notwendigen Winterarbeiten an unserer LS4, FP, D-1899

Der Termin (vor Weihnachten fertig) hat sich bis auf den 08.01.17 verschoben.

Das I-Brett ist zum Einbau fertig und wie setzen die Haube auf das Cockpit. Schreck lass nach!

Der dicke Unterbau des Bohlikompasses drückt auf den Stecker der LX8000-E-Vario-Anzeige. Da wir keine Möglichkeit haben das I-Brett zu ändern muss der Bohlikompass raus. Leicht gesagt; da bleibt dann ein großes Loch in der I-Brettabdeckung. Ein neuer Kompass muss wieder eingebaut werden, damit die Flugschüler diese altertümliche Navigation auch noch benutzen können.

 

Will jemand den Bohlikompass kaufen? Der kostet neu richtig viel Geld. Die Firma gibt es nicht mehr. Der Preis für gebrauchte Geräte liegt zwischen 150 und 250 Euro.

Der große Ausschnitt muss geschlossen werden. Das kann man relativ gut laminieren, weil die Oberseite der Abdeckung fast plan ist.
Wenn man nach dem Planschleifen der Schäftung und dem Füllern kaum noch spachteln muss, ist die Schäftung gelungen.
Leider ist kein Geld für einen neuen Kompass C2300 verfügbar (ca. 200 €). Da müssen wir dann einen alten aus dem Flugplatzschrank draufschrauben. Dieser Kompass muss dann im Frühjahr vor der Nachprüfung noch einmal kompensiert werden.
So sieht die Unterseite jetzt neu aus. Eine besondere Herausforderung ist das "Aufsprenkeln" der weißen Punkte vom LS-Design. Das geht ganz gut mit einem gekürzten Pinsel und verdünntem Weißlack. Die Checkliste muss nach Handbuch so vorhanden sein. Wir verwenden dann meistens noch die gelbe LSG-Liste.
Wenn man an den Steuerungsanlagen die Lagerschrauben entfernt sollte man nach dem Komplettieren die Schrauben mit Sicherungslack kennzeichnen. Das erleichtert dem Prüfer die Arbeit, weil erkennbar ist was dort vollzogen worden ist und eventuell noch besonders geprüft werden muss.
Es geht auf das Ende der Wartung zu. Alle Beschriftungen nach Handbuch müssen noch ergänzt oder erneuert werden. Reifendrücke, Sollbruchstellen, Piktogramme.
Jetzt ist das neue I-Brett eingebaut. Bis auf die knappe Belüftungsbedienung hat sich am Aufbau grundsätzlich nichts geändert. Die Bauweise ist allerdings völlig neu. Das gesamte I-Brett lässt sich innerhalb von 10 Minuten aus dem Flugzeug ausbauen. Für die dazu notwendigen Arbeitsschritte schreibt Marc noch eine Aus- und Einbauanweisung.

Selbstverständlich gibt es auch einen neuen Schaltplan für die L-Akte.

Da kommt Begeisterung auf. Ein sauber und übersichtlich verkabeltes und verschlauchtes I-Brett. Da sollte auch so sein, denn das ist ja bei jedem Öffnen der Haube auch zu sehen.
Natürlich gibt es auch noch "Leichen im Keller". Die Flarmantenne haben wir mal mit ans Brett gebunden. Wenn das mit der Reichweite nicht ausreicht müssen wir die Antenne durch das Loch vor dem Kompass schieben.
Das I-Brett kommt wieder aus dem Cockpit und wird auf dem Schlafzimmerschrank, ein geradezu idealer Lagerplatz, zusammen mit den Gurten und der Sitzpolster in den Winterschlaf geschickt.

Dann noch schön zugedeckt.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, das ein guter Designstreifen die Gleitzahl um mindestens 3 Punkte erhöht. Bei einem Klingonen-Baquelettmuster können das auch 4 sein.
Eine neue Bordbuchtasche gönnen wir uns auch noch mal. Kostet 2,99 € bei Zimmermann. Die alte BW-Tasche ist für die Bolzen noch gut genug.

 

Das Flugzeug wird heute (08.01.17) verladen und Mittwoch zum Flugplatz gebracht. Während der ganzen Wartungszeit sind an diesem Objekt noch verbesserungswürdige Arbeiten aufgetaucht. Die meisten müssen wir auf später verschieben. Ein Kantenschutz für die Randbogenkonsole kann noch schnell eingebaut werden.
Die QR-Klemmen sind noch aus der ASW19-Zeit. Mit Folie und Plotter kann man die in 5 Minuten anpassen.
Die Gewichtsänderungskalkulation musste noch mal angepasst werden. Der Bohlikompass wiegt fast genau so viel wie der C2300, aber die Abdeckung musste ergänzt werden.

Die Berechnung der Instrumentenbrettaktion ergibt immer noch keine nennenswerte Änderung (> 0,1 kg) der Flugzeuggewichte. Der 25 Gramm Pluswert ist zu vernachlässigen.

Was ist noch zu tun

Wegen des Ruderausbaues müssen die Ruderausschläge nachgemessen werden.

Jetzt muss der Kompass doch noch kompensiert werden.

Später müssen dann die Gurte wieder rein

Wenn es bei der LS4 keine neuen LTA/TM/AD seit 2015 gab, müssen wir die vielseitigen LTA-Übersicht nicht neu ausdrucken, sondern können sie weiter verwenden. 

 

Befund- und Arbeitsbericht erstellen und weitere Dokumentation

images\LS4-Bofeld\Entwurf zum Befund- und Arbeitsbericht.doc  

Kosten der Instandhaltung

Hilfsstoffe  = 171,00 €

Haubenlager = 65,00 €

Mylarbänder  = 60,00 €

Die Instandhaltungskosten werden sich mit etwa 300 Euro im normalen Bereich bewegen. Heizkosten und Werkstattausrüstung wurden gespendet. Folien auch.

Arbeitsstunden bisher:  163,5

Wenn wir den Wert der durchgeführten Arbeiten berechnen, müssen wir aufgrund eines Hinweises, von einem Stundensatz von 65 Euro netto ausgehen. Damit liegt die Wertschöpfung für den Verein allein bei den Arbeiten an der LS4 bei  10.627 €.

Schön das wir das noch selbst erledigen können und dürfen!

 

Resumé:

Wenn ich vorher gewußt hätte, das das so viel Arbeit ist, hätten wir das Flugzeug besser am Platz instand halten sollen. Gerade die Vielseitigkeit der Arbeiten wäre für die Flugschüler eine gute Gelegenheit gewesen sich mit der Materie der Flugzeugwartung zu befassen.

Bei mir wird das mit der ASW20 knapp, weil da demnächst die Verschönerungsarbeiten an der ASW24, XZ, anstehen.

 

Der FP-Anhänger hat es auch noch nötig. Die Solarzellen könnte man abbauen und verticken. Darunter ist der Lack ziemlich marode.

Wer kümmert sich im Frühjahr um den Anhänger?